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Reiter; Die VierAutor des Textes: Möws, Kathrin
Es geht die alte Sage
Und vieles ist schon geschehen
In Zeiten von Krieg und Plage
Wurden vier Reiter gesehen
Auf großen Rössern, schwarz wie die Nacht
Stehen sie wartend am Rand der Schlacht
Ihr Kommen kündet von großer Not
Ihr Anblick bedeutet den Tod
Es trägt der erste der Reiter
Ein scharlachrotes Gewand
Wie Kohlen glühen die Augen
Er hält ein Schwert inder Hand
Seine Klinge durchschneidet die Zeit
Geschmiedet im Feuer der Ewigkeit
Der ewige Krieger, so wird er genannt
Zieht schweigend übers Land
Der Zweite schlägt eine Trommel
Er schlägt sie hell und laut
Mit zwei bleichen Knochen
Schlägt er die Trommelhaut
Er trommelt den Marsch der Soldaten
Solang sich die Zeit weiterdreht
Er trommelt den Takt deines Herzens
Bis es schließlich steht
Der Dritte trägt eine Sense
In seiner knöchernen Hand
Sein Blick läßt das Blut dir gefrieren
Er wird der Tod genannt
Ob alt, ob jung, ob groß, ob klein
Vor ihm können alle nur Sterbliche sein
Er trennt den Seelenfaden dir ab
Und bringt dich ins kühle Grab
Den Vierten nennt man das Schicksal
Er bläst ein Schwarzes Horn
Mußt seinem Ruf du folgen
Ist dein Leben verlorn
Hörst du, wie sein Horn erschallt
Wird es dir in der Seele kalt
Mach zum sterben dich bereit
Es ist an der Zeit
Wenn du einmal die Reiter siehst
Sterblicher, merke auf
Dann weißt du, daß es zuende ist
Das ist der Dinge lauf
Wenn einer der Reiter vor dir steht
Sprich im Stillen dein letztes Gebet
Dann schließe die Augen, verbirg dein Gesicht
Denn entkommen kannst du nicht
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