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Waffenmeister; DerAutor des Textes: Lackey, Mercedes (orig Englisch) Melodie: Der Waffenmeister / The Face Within Komponist der Melodie: Mercedes
Lackey
Der Waffenmeister hat kein Herz, eiskalt ist seine Haut,
Die Seele ist so hart wie Stahl, so hat man mir vertraut.
Sein einzig Streben ist der Kampf, er liebt nur sich allein -
Das Herz von andren ist aus Fleisch, seins ist aus Marmorstein.
So sagt der Volksmund, doch was dieser sagt, ist nicht gleich wahr
Denn oftmals lag die Wahrheit tiefer, als der Volksmund sah.
Und deshalb soll der Herold stets die Aufgabe verstehn,
Und fragen nach dem Hintergrund, den tief´ren Sinn zu sehn.
Er reizt die Schüler bis zu Wut, er spart nicht mit der Pein;
Er spottet und verhöhnt sie, wenn vor Schmerzen laut sie schrein.
Er schindet sie, wenn sie geschafft, verzeiht nie ein Vergehn,
Zerreißt sie noch in Stücke, wenn ganz blaß sie vor ihm stehn.
Doch sind denn unsre Feinde fair, ist Großmut nicht nur schein ?
Und werden sie stets schweigen oder Worte Waffen sein ?
Und werden sie wohl warten, bis wir wieder aufrecht stehn,
Oder werden sie uns schlagen auch wenn Gnade wir erflehn ?
Doch Mitleid kennt er nicht, es kümmert ihn nicht Mensch noch Tier;
Er merkt es nicht einmal, geht denn ein Schüler weg von hier.
Und keiner schenkt ihm sein Vertraun, niemand der Freund ihn nennt,
Und keiner sein Gesicht durchschaut und seine Absicht kennt.
Und doch hab ich gesehn´, wie er aus Zweifel Hoffnung schafft.
Wie er mit wenig Worten gibt dem Schüler neue Kraft.
Auch sah ich seinen Schmerz, wenn dumpf die Totenglocke klingt,
Wenn voller Selbstanklage er um neue Fassung ringt.
Auf seinen Schultern ruht die Pflicht zum Kampf uns zu erziehn.
Und welches Unheil unser harrt, nichts gibt den Hinweis ihm.
Und sollte er versagen, zahlt nicht er, nur Du und ich -
Und so stirbt er ein wenig, wenn die Totenglocke spricht.
Nun kennst Du wohl den Mensch, der hinter dieser Maske steckt,
Die Trauer und die Zweifel, welche sie vor uns verdeckt.
Ein Herz hat er sehr wohl, so laß die Maske ihm aus Stein.
Denn diese Pflicht zu tragen ist stark genug nur er allein.
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