Schneezauber

Hoch im Norden, bei den Wäldern, wo das Nordlicht ist zu sehn,
Lebt ein Krieger, Jung-Alexi, er war klug und stark und schön.
Viele Mädchen um ihn werben, doch Alexi bleibt allein.
Obwohl fast für ihn sie sterben, bleibt sein Herz so kalt wie Stein.
 
Eines Tages dann in den Wäldern, sieht Alexi wie im Traum
Eine Maid, so stolz und strahlend und gar herrlich anzuschaun.
Graue Augen so wie Feuer, Haar so weiß wie frischer Schnee.
Kaum, daß er sie angesehn, verlangt es ihn nach ihrer Näh.
 
Jung-Alexi, stolzer Krieger, hier im Schnee liegt Zauberei
Und es heißt auch, daß im Schneefall oft Gefahr verborgen sei.
 
 
Zu Alexis großer Freude, tags darauf sie wiederkehrt.
Was er wünscht, das gibt sie freudig, nur ihre Herkunft sie verwehrt.
Noch will sie den Wald verlassen, mit ihm in sein Zeltdorf gehn,
Sagt, sie fürchtet all die Fremden, bittet ihn, sie zu verstehn.
 
Und obwohl er oftmals bettelt, `Laß im Mondschein mich bei Dir !`
Schickt mit Tränen und versprechen sie ihn heim, weit weg von ihr.
Einer von Alexis Feinden fand mit listiger Gewalt
Bald heraus, wo tags er weilte, plant im Schnee den Hinterhalt.
 
-Oh mein Leben, mein Alexi ! Geh, bevor der Tag herum.
Hier im Wald lauern Gefahren. Geh und frag mich nicht warum!
 
 
Jung-Alexi, starker Krieger, seiner Liebsten Furcht verlacht,
Und er geht erst nach der Dämmrung. Doch dann hört er in der Nacht.
Leise Schritte, die ihm folgen und dann jäh vor ihm erscheint
Mann um Mann, im Schnee verborgen und dabei sein Todesfeind.
 
Es stand einer gegen viele, doch bevor noch flog ein Speer,
Fielen aus dem dunklen Dickicht Wölfe über alle her.
Angeführt von einer Wölfin, grau das Aug und weiß das Fell.
Und erstaunt sieht Jung-Alexi seine Feinde schwinden schnell.
 
Oh Alexi, mein Alexi - warum war zu stolz der Mann
Und befolgte nicht die Warnung , die ich laut nicht sagen kann.
 
 
Schaut die Wölfin auf Alexi, rot von Blut ihr weißes Fell,
Und bevor er es begreift, die Liebste steht an Wolfes Stell.
Oh, ich liebte dich Alexi. Mit des Schees Zauberei
War in meinem Wald ich Weib Dir, blieb vom Töten ich nur frei.
 
Nun hat sich der Spruch geendet`- Und sie schwand noch als sie sprach
Und die Wölfin, die nun floh, heult im Gram, als das Herz ihr brach.
Trotz des Werbens vieler Mädchen bleibt Alexi nun für sich.
Und die Freunde sind befremdet, welches Unheil ihn beschlich.
 
Jung-Alexi stolz nicht länger, trägt im Herzen stolzes Weh
Sucht die Liebste, die verschwunden. Hofft auf Zauberei im Schnee.