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friunde; Ich han nach lieben

Autor des Textes: Eschenbach; Wolfram von
Melodie: Ich han nach lieben friunde
   

Ich han nach lieben friunde vil abend al min schouwen
Uz venstren über heide uf straze unde gein den liechten ouwen.
Gar verloren, er komet mir ze selten.
Des müezen miniu ougen friundes minn mit weinen tiure gelten
 
So gen ich von dem venster aber an die zinnen.
Da warte ich osten westen, ob ich möhte des werden innen.
Der min herze lange hat bezwungen.
Man mac mich vür die alten senden zelen, siht für die jungen.
 
Ich var uf einem wilden wagen eine wile.
Da warte ich verre, mere danne über drizec mile.
Durch daz, ob ich hörte solhiu maere.
Daz ich nach minem jungen claren friunde kumbers entbaere

 

Übersetzung:
Oft halte ich Ausschau nach meinem Geliebten,
Aus den Fenstern hin über die Heide, auf die Strasse und die lichten Auen,
ganz umsonst, er kommt nie zu mir.
Diese Liebe müssen meine Augen mit Tränen teuer bezahlen.
 
So steige ich vom Fenster auf die Zinnen,
und schaue dort nach Osten und Westen, ob ich den entdecken kann,
der mein Herz seit langem eingenommen hat.
Man kann mich wohl zu den Erfahrenen zählen, die schon lange lieben.
 
Ich fahre eine Weile auf der wilden See.
Und blicke in die Ferne, mehr als dreissig Meilen weit.
In der Hoffnung, eine Nachricht zu vernehmen,
Die mich vom Sehnsuchtsschmerz um meinen schönen jungen Freund erlöste.
 

Text: Wolfram von Eschenbach ca. 1200
 
   

 
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Diese Seite wurde geändert am 02.04.2003.
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