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Mannelig, HerrAutor des Textes: Schneidewind, Friedhelm; Trad. Schweden
1. Eines frühen Morgens noch vor der Sonne Strahl,
eh' der Vögel Liedlein erklungen,
Die Bergtrollin warb um einen Ritter zum Gemahl.
Sie sprach mit gespaltener Zungen.
Refain:
Herr Mannelig, Herr Mannelig, nimm mich zum Eheweib,
und ich kann all' deine Wünsche erfüllen.
Es kann nur eine Antwort geben, ja oder nein,
und du mußt dich jetzt entscheiden!
2. Zwölf jungfräuliche Stuten soll'n die erste Gabe sein,
die noch keinen Reiter gespüret.
Sie grasen dort unten in dem schattigen Hain,
nie ein Zügel sie geführet.
Refain
3. Zwölf Mühlen, die soll'n deine nächste Gabe sein,
gelegen in wunderschönem Tale.
Die Mühlsteine aus feinstem goldrotem Sandestein,
und die Räder mit Silber beschlagen.
Refain
4. Ein goldenes Schwert soll deine nächste Gabe sein,
verziert mit 15 goldenen Ringen.
Im Streite steht's dir bei und trifft jeden Gegner dein,
wird in jeder Schlacht den Sieg dir bringen.
Refain
5. Ein herrliches Gewand soll deine nächste Gabe sein,
das schönste, das du je erspähet.
Es ist aus allerfeinster Seide, weiß und rein,
ohne Nadel und Zwirn genähet.
Refain
6. Die Gaben nähm ich gern an, doch von einer Christin nur,
als Christenfrau freit' ich dich auf der Stelle.
Doch du bist eine Bergtrollin, von böser Natur,
verwandt mit Wesen aus der Hölle.
Geänderter Refain:
Nein, sag' ich, Ritter Mannelig, ich nehm' dich nicht zum Weib.
Selbst wenn du mir alle Wünsche erfülltest.
Es kann nur eine Antwort geben, und die lautet: nein!
Nur so kann ich mich entscheiden!
7. Die Bergtrollin, sie flüchtete und klagte laut ihr Leid,
rannte fort, in Tränen aufgelöst.
Hätt' er mich nur genommen, ich den schönen Herrn gefreit,
wär ich von meiner Qual erlöst.
Refain:
Herr Mannelig, Herr Mannelig, nimm mich zum Eheweib,
und ich kann all' deine Wünsche erfüllen.
Es kann nur eine Antwort geben, ja oder nein,
und du mußt dich jetzt entscheiden!
Nein, sag' ich, Ritter Mannelig, ich nehm' dich nicht zum Weib.
Selbst wenn du mir alle Wünsche erfülltest.
Es kann nur eine Antwort geben, und die lautet: nein!
Nur so kann ich mich entscheiden!
Text: trad. aus Schweden
Nachdichtung: Friedhelm Schneidewind von Conventus Tandaradey
Mit freundlicher Genehmigung durch den Autor.
Bei öffentlicher Aufführung ist eine Meldung
an die GEMA erforderlich (Werknummer 5.323.566).
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