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Vampir; DerAutor des Textes: Schneidewind, Friedhelm; Charles Baudelaire Melodie: Meditation für Violine und Klavier Komponist der Melodie: Charles François Gounod
Oh du, die wie ein Todesstreich
gedrungen in mein klagend Herz -
einer Dämonenhorde gleich
so stark, verrückt und wild,
und wild dort herrschst -
in meinem unterwürfgen Sinn
dein Reich dir bereitest und dein Bette -
Schändliche, der ich verhaftet bin
so wie der Sträfling seiner Kette,
so wie der Spieler seiner Sucht,
so wie der Säufer seinem Glas,
so wie die Made ihrem Aas!
Sei verflucht!
Oh, du Scheusal, sei verflucht!
Niedertracht, der ich verhaftet bin,
sei verflucht, sei verflucht!
Ersucht hab ich das rasche Schwert,
es möge Freiheit mir erzwingen,
die stärksten Gifte angefleht,
Erlösung mir Feigling doch zu bringen.
Doch ach! Wie sehr sie mich verlachen!
Voller Verachtung schallt ihr Ruf:
"Du bist wert es nicht,
dich frei zu machen
von des Sklaventumes Fluch!
Du Narr!
Selbst wenn
Erlösung dir
durch unsre Kräfte
widerführe,
ließen sie deine Küsse,
ließen sie deine Küsse,
ließen sie deine Küsse wiederkehren,
ihren Leichnam
wiederkehren als deinen Vampir!
Vampir!
Text:
Charles Baudelaire (1821 - 1867)
"Le Vampire" (1855)aus "Les fleurs du mal" (1857)
Nachdichtung:
Friedhelm Schneidewind von Conventus Tandaradey
Musik:
Charles François Gounod (1818 - 1893)
Meditation für Violine und Klavier über das Präludium
Nr. 1 C-Dur von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750),
1852 erstmals veröffentlicht, 1859 mit Singstimme als "Ave Maria")
Mit freundlicher Genehmigung durch Autor und Verlag
entnommen dem Liederheft LIEBE UND TOD, Verlag und
Produktionsgesellschaft Helga Schneidewind - Villa Fledermaus,
ISBN 3-932683-05-6. Bei öffentlicher Aufführung ist eine
Meldung an die GEMA erforderlich (Werknummer 4.687.258).
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